Kronstadt Journal XVII

Kronstadt Journal XVII

Die Rote Armee war entschlossen Kronstadt und die Aufständischen zu vernichten, als sie am vergangenen Abend ihren letzten Angriff starteten. Beherzt kämpfen die Kronstädter Matrosen gegen eine Übermacht von 50.000 Soldaten der Roten Armee, denen es gelingt in die Stadt einzudringen. Die bolschewistische Armeeführung war bereit große Verluste in Kauf zu nehmen. Nach Schätzungen Paul Avrichs fallen bei den Kämpfen, die bis zum Abend dauern etwa 10.000 Rotarmisten. In der Nacht beginnen die Erschießungen, diese werden bis zum 18. März andauern.

„Am Morgen des 17. März waren eine Anzahl Forts genommen. Durch die schwächste Stelle von Kronstadt – das Petrograder Tor – brachen die Bolschewiken in die Stadt ein und nun begann dort das brutalste Gemetzel. Die von den Matrosen geschonten Kommunisten verrieten sie nun und griffen von rückwärts an. Der Kommissär der Ostseeflotte, Kusmin, und der Vorsitzende des Kronstädter Sowjet, Wassiljew, von den Kommunisten aus dem Gefängnis befreit, nahmen nun an dem Straßenkampf von Mann zu Mann teil, Bruderblut vergießend. Bis spät nachts dauerte der verzweifelte Kampf der Matrosen und Soldaten von Kronstadt gegen drückende Übermacht. Die Stadt, die fünfzehn Tage lang keinen einzigen Kommunisten ein Haar gekrümmt hatte, war nun rot vom strömenden Blut ihrer Männer, Frauen und selbst Kinder.

Dibenko, zum Kommissär von Kronstadt ernannt, erhielt absolute Vollmacht „die meuterische Stadt zu reinigen“. Eine Racheorgie folgte, bei welcher die Tscheka zahlreiche Opfer verlangte für ihre nächtliche Massenerschießung (rasstrel).“ Alexander Berkman, Die Kronstadt Rebellion

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