Der Gefährte Claudio Lavazza ist nach Frankreich ausgeliefert worden

Quelle Malacoda, dieser Artikel wurde am 14. Mai 2021 veröffentlicht und die Adresse wie einige Angaben im Text wurden korrigiert, die Übersetzung ist von uns, wir haben auch schon mehrere Artikel über Claudio Lavazza veröffentlicht.

Letzte Woche wurde der anarchistische Gefährte Claudio Lavazza, der bereits fast 25 Jahre in den Gefängnissen des spanischen Staates verbracht hat, nach Frankreich ausgeliefert, wo er eine 10-jährige Haftstrafe zu verbüßen hat (gegen Claudio Lavazza wird in Frankreich noch wegen anderen Straftaten ermittelt, daher ist noch nicht klar wie viele Jahre Knast ihm noch bevorstehen).

Was die Verurteilungen gegen ihn in Italien wegen seiner Militanz/Mitgliedschaft in Proletari Armati per il Comunismo (PAC) betrifft, so hat das Berufungsgericht in Mailand heute Morgen (am 12. Mai) erklärt, dass sie verjährt sind.

Um ihm zu schreiben (er spricht Spanisch, Italienisch und Französisch), hier habt ihr die jetzige Adresse:

 

Claudio Lavazza

N. d’ecrou 11818
MA 1, 1er droite cellule 131
CP de Mont-de-Marsan
Chemin de Pémégnan
BP 90629
40000 Mont-de-Marsan
Frankreich — France

 

Anmerkung:

Am 18. Dezember 1996 wurden drei Anarchisten und ein Aufständischer – Claudio Lavazza, Giovanni Barcia, Michelle Pontolillo und Giorgio Eduardo Rodríguez Dip – bei einem Banküberfall in Córdoba (Spanien) verhaftet. Bei der Schießerei, die auf den Überfall folgte, wurden zwei Bullenfrauen tödlich verletzt und alle vier wurden von den Bullen mehrere Male mit Schüssen getroffen, die Gefährten überlebten die Schießerei, weil sie Schutzwesten trugen. Claudio Lavazza wurde zu 49 Jahren verurteilt, während die anderen drei Gefährten, zwei zu 48 Jahren und einer zu 3 Jahren verurteilt wurden. Darüber hinaus verurteilte das Berufungsgericht in Córdoba 1999 Claudio und zwei weitere Gefährten (die ebenfalls wegen des Raubüberfalls verurteilt worden waren) zu jeweils 11 Jahren für einen Überfall auf das italienische Konsulat, ebenfalls in Córdoba, im Dezember 1996. Bei dieser Gelegenheit wurde der italienische Vizekonsul von drei maskierten und bewaffneten Personen überfallen, die eine Botschaft der Solidarität mit den in Italien wegen der „Pontelungo“-Operation verhafteten Anarchisten überbrachten (besser bekannt als der Marini-Prozess, der große Prozess, der von den Repressionskräften gegen Dutzende von Anarchisten während der 1990er Jahre in Italien geführt wurde), und dann mit gestohlenen Pässen und Geld davonkamen.

In den späten 70er Jahren beteiligte sich Claudio am revolutionären Kampf in Italien, insbesondere an den Organisationen Proletari Armati per il Comunismo und Comunisti Organizzati per la Liberazione Proletaria, die verschiedene Angriffe gegen den Staat und das Kapital durchführten, insbesondere gegen die Gefängnis- und Repressionsstrukturen, vor allem im Falle der PAC, indem sie bewaffnete Aktionen mit Tötung und Verwundung gegen Polizisten und Personen, die mit dem Gefängnissystem verbunden waren, sowie andere Angriffe mit Sprengstoff durchführte. Später, während seiner langen Zeit des Untertauchens, näherte er sich mehr den anarchistische Ideen an. Im November 2019 wurde er wegen eines Raubüberfalls, der sich am 4. Juli 1986 in Saint-Nazaire, Frankreich, ereignete, zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt.

Im Jahr 2010 veröffentliche er auf Spanisch seine Biografie namens „Autobiografía de un irreductible“, welches von Ediciones Autónomas veröffentlicht wurde, im Jahr 2012 erschien es auf Italienisch unter dem Titel „Pestifera la mia vita“. Vor kurzem wurde dieses Buch auch auf Englisch veröffentlicht. Vielleicht demnächst auch auf Deutsch.

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