(Argentinien) Position gegen Syndikalismus und für die Autonomie, Verbreitung und das Wachstum des antikapitalistischen Kampfes

Gefunden auf panfletos subversivos, die Übersetzung ist von uns. Mit diesen Text aus der argentinischen Region, setzten wir die Reihe – Textreihe Kritik an den Gewerkschaften/Syndikalismus – fort, bei der noch weitere Texte in Zukunft erscheinen werden.

Position gegen Syndikalismus und für die Autonomie, Verbreitung und das Wachstum des antikapitalistischen Kampfes

Montag, 18. Juni 2012

Die Gewerkschaften/Syndikte in all ihren Varianten, egal wie „kämpferisch“ oder „revolutionär“, demokratisch, peronistisch oder links sie sich nennen, sind nichts anderes als ein Apparat, eine Schlichtungs- oder Vermittlungsinstitution zwischen den Ausgebeuteten und den Bossen und/oder dem Staat. Dass es diejenigen gibt, die an den Hebeln dieses Apparats hantieren, ist das, was die Ausbeuter und Politiker brauchen, um sich hinzusetzen und zu verhandeln, um die Wut mit kläglichen Brosamen zu stoppen oder um „schwarze Listen“ mit den Namen der aufmüpfigen Arbeiterinnen und Arbeiter zu erstellen, um die Hierarchie und die Delegation aufrechtzuerhalten, um die Opfer desselben Feindes: des Kapitalismus, nach Arbeitszweigen, Branchen oder Berufen zu spalten. So sehen wir, dass jedes Mal, wenn ein Konflikt aus dem Ruder läuft oder über die Normalität des „sozialen Friedens“ hinausgeht, diese Experten des Arbeitsrechts, diese „Berufsgewerkschafter-, syndikalisten“, die Vollversammlung zu manipulieren scheinen, um zu „beraten“, was „am besten zu tun“ wäre, sich fast immer an das Arbeitsministerium wenden, also an die anderen Ämter der Ausbeuter, und zwar nicht gerade, um sie anzuzünden, sondern um den Konflikt zu „lösen“ und zur verdammten Normalität der Arbeit zurückzukehren, könnte man fast sagen, dass diese Figuren mehr an der Fortsetzung der Produktion interessiert sind als die Bosse, denn dort bekommen sie ihren Anteil.

Es ergibt keinen Sinn, eine Gewerkschaft/Syndikate zu übernehmen, „um Wahlen zu fordern“, weil sie diejenigen, die diese Position innehaben, für korrupt halten oder als Hindernisse im Kampf betrachten, denn das ist ihr Wesen, es ergibt keinen Sinn, in eine Gewerkschaft/Syndikate einzutreten, wenn es nicht darum geht, sie mit Benzin und Feuer zu übergießen, den Syndikalismus auszulöschen und dem unversöhnlichen autonomen Kampf ohne Vermittler Platz zu machen!

Wenn der Kampf „gewerkschaftlich/syndikalitsich organisiert (A.d.Ü, syndikalisiert)“ oder auf die Gewerkschafts-, Syndikatsebene umgeleitet wird, beginnt der Streit um Druckmittel, die kleinen oder großen Bordelle, die Verleumdungen und Vasallentum usw. Das ist der Punkt, an dem die Möglichkeit eines echten Kampfes gegen das Kapital endet (wie hat der Staat/die Regierung zum Beispiel mehrere Streiks der Ölarbeiter gebrochen, die durch die mehrtägige Übernahme der Anlagen den Unternehmen Verluste in Millionenhöhe zufügten: durch die Übernahme/Intervention der Gewerkschaft/Syndikats! [etwas Ähnliches geschah hier 2007 mit dem Kampf der Seeleute], sowie durch die Illegalisierung des Streiks und die Unterdrückung und Inhaftierung der Arbeiter und Arbeiterinnen, eine alte Methode, die immer noch für sie funktioniert! Die Macht des Streiks und der Sabotage wurde im Gewerkschafts-, Syndikatsdisput aufgelöst. Der Delegierte der Ölarbeiter, Víctor Oñate, sitzt seit dem Winter 2011 immer noch wegen der Besetzung des Werks „Las Heras3“ im Gefängnis. Wenn wir darauf hinweisen, dann nicht, um zu sagen, dass die Gewerkschaft/Syndikat gut oder schlecht gehandelt hat, sondern weil die Gewerkschaften/Syndikate Werkzeuge der Bosse und des Staates sind! Dann kommt die krude Unterdrückung.

Und wie würde dann ein autonomer Kampf aussehen? Es gibt keine magische Antwort auf diese Frage, sondern in der Praxis selbst, die auf Kritik und Aktionen gegen jeglichen Dirigismus (A.d.Ü., Lenkung) und Delegation abzielt, mit echter Horizontalität in jeder Situation, Vollversammlung, Basiskern oder individuell; es kann auch hinzugefügt werden, von einer Position aus, die keine Kompromisse oder Dialoge mit den Ausbeutern eingeht, weil sie den Wunsch nach Befreiung in sich trägt und die Ketten erkennt, die sie verhindern: Lohnarbeit, die Verdinglichung (A.d.Ü., zur Ware werden) des Lebens, Privateigentum. Raus aus und gegen die Strukturen des Staates/Kapitals, das sich durch die Zerstörung der Politik und die Knechtschaft von Parteien und Gewerkschaften/Syndikate durchsetzt.

# von den Anarchisten und Anarchistinnen von Puerto Deseado (südlich der argentinischen Region)

# entnommen aus ihrer Veröffentlichung „Esteparia“ nro1 vom März 2012, anzufordern bei: anarquia_puertodeseado[at]hotmail.com

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