Italien, Trentino, Manifest über die Operation Panico, Ghespe im Hungerstreik

und von Round Robin och noch

Trentino, Manifest über die Operation Panico, Ghespe im Hungerstreik

EIN AUFLEUCHTEN DER ERINNERUNG UND DER RACHE.

Am Silvesterabend 2017 fanden die Digos in Florenz ein handwerkliches Gerät in den Rolladen der mit Casapound verbundenen faschistischen Buchhandlung „il Bargello“. Ohne Schutz haben sie eingegriffen und vielleicht wegen der Feierlichkeiten betrunken, lässt ein Polizist des Sprengkommandos es zu, dass das handwerkliche Gerät vor seinem Gesicht expldiert und wird schwer verletzt.

Etwa einen Monat später wird die Operation Panico begonnen, bei der in zwei verschiedenen Razzien Vorsichtsmaßnahmen gegen verschiedene Anarchisten und Anarchistinnen getroffen werden, darunter einige Hausarreste und Inhaftierungen. Gleichzeitig werden auch die zehnjährigen Squats „Villa Panico“ und „la Riottosa“ geräumt.

Neben krimineller Vereinigung und anderen geringfügigen Verbrechen, werden die Gefährt*innen in verschiedenen Punkten für zwei weitere Schäden am ehemaligen Sitz der faschistischen Buchhandlung angeklagt.

Für den „Silvesterknall“ sitzen drei Gefährt*innen- Giovanni, Vespertino und Paska – seit mehr als einem Jahr im Gefängnis, auch wegen versuchten Mordes an dem Polizisten. Am 22. Juli wird das Gericht das Urteil in der ersten Instanz erlassen.

Wir sind nicht daran interessiert, ob die Gefährt*innen diese Aktionen tatsächlich durchgeführt haben. Wir müssen nur ihre Lebensentscheidungen kennen, die sich aus der Ablehnung von Faschismus, Rassismus und Unterdrückung sowie der Gesellschaft, die sie hervorbringt, ergeben. Wir wissen, dass sie nie wahllose Gewalt ausgeübt haben, geschweige denn gegenüber denen, die kein Geld oder „ausreichende“ Dokumente in der Tasche haben. Wir wissen, dass sie den Krieg zwischen den Armen nie angeheizt haben. Wir wissen auch, dass vor einer gewissen Frevelhaftigkeit, diese Gefährt*innen einen fairen und vor allem konsequenten Hass haben.

Zwischen neonazistischen Treffen über die Familie und auf See getöteten Migrant*innen, zwischen einem Innenminister, der die Lizenz zum Töten für die Polizei fordert, und Casapound, die die Bücher veröffentlicht, die Faschist*innen weiter schlagen, töten, vergewaltigen oder drohen (wie in Viterbo und Casal Bruciato). Viele Leute sagen, dass es eine schlechte Sache ist. Wer wird uns beschützen? Die Verfassung? Die Carabinieri? Oder jene „Antifaschist*innen“ der Partei, die erst jetzt „Bella Ciao“ wiederentdecken, nachdem sie Konzentrationslager für Migrant*innen eröffnet hatten (damals CPT, dann CIE, jetzt CPR), die Straßen mit Soldat*innen füllten, ein „Sicherheitspaket“ nach dem anderen starteten, die „Jungen von Salò“ rehabilitierten, die libysche Regierung und ihre Lager finanzierten…?

Willkommen zum anderen Aufleuchten der Erinnerung und Rache, um sich daran zu erinnern, wer die Faschist*innen sind und dass es richtig ist, sie zu treffen.

SOLIDARITÄT MIT DEM ANGEKLAGTEN DER OPERATION PANICO

FREIHEIT FÜR GIOVANNI, PASKA UND VESPERTINO

Anarchist*innen und Anarchisten von Trient und Rovereto

 

 

 

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