Italien, Repression gegen Anarchist*innen auf Sardinien

Diese Übersetzung wurde uns per Mail verschickt

Cagliari, 22. September:

Gestern Nachmittag kam die erste Mitteilung über das Ende des Ermittlungsverfahren in einem Fall gegen 45 Personen die während der Zeit der Kämpfe gegen die Militärstützpunkte, zwischen 2014 und 2017, wegen angeblichen Verbrechen, für verantwortlich gemacht werden.

Für einige von ihnen sind die Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft Cagliari subversive Vereinigung mit terroristischen Zielen, für den größten Teil der Verdächtigen handelt es sich stattdessen hauptsächlich um Verbrechen im Zusammenhang mit Straßendemonstrationen.

Für die mutmaßlichen Mitglieder der subversiven Vereinigung, sind die Anschuldigungen des Staatsanwalts Pani auch Sachbeschädigungen bei verschiedenen Unternehmen (Vitrociset, RWM, Italienische Post, Tirrenia) die von Kriegen profitieren. Sie sollen antimilitaristische Camps organisiert haben und auf Sardinien und dem Festland Propaganda für einen „subversiven Antimilitarismus“ gemacht haben.

Es gibt keine Überwachungsmaßnahmen (wie z.b Aufenthaltsverbot, Stadtverbot, Aufenthaltspflicht etc.) und in der mitgeteilten Akte sind auch keine ähnlichen Anträge erwähnt.

Mit den wenigen verfügbaren Unterlagen ist es schwierig, ja unmöglich, eine ernsthafte Analyse dieser Operation vorzunehmen, man kann nur feststellen, dass die Untersuchungen wegen dem § 270bis ein Instrument sind, das in jüngster Zeit besonders häufig eingesetzt wird – man denke insbesondere an die Operation Scintilla und Renata – und erinnern wir uns speziell an die sardische Situation, wo vor nur zwölf Monaten, eine weitere assoziative Untersuchung zu Ende ging, die glücklicherweise keine besonders schwerwiegenden Ergebnisse mit sich brachte.

Es folgen Udpates, sowohl im technischen Bereich als auch für die verschiedenen Initiativen, die in den nächsten Tagen organisiert werden.

ZEIGEN WIR, DASS IHRE ANSCHULDIGUNGEN UNS NICHT ERSCHRECKEN,

WER KÄMPFT IST NIE ALLEINE.

 

Soli-Kundgebung in Cagliari am 21. September:

Gestern rief eine große Ansammlung von Beschuldigten und Unterstützern zu einer Kundgebung vor dem sardischen Militärkommando in der Via Torino in Cagliari auf.

Hier der Aufruf:

Die Kundgebung wird ab 17.30 Uhr stattfinden, mit der Absicht, die Terrorismus-Anschuldigungen an den Absender zurückzuschicken, um noch einmal klarzustellen, dass, wenn der Kampf gegen die Unterdrückung und militärische Gewalt bedeutet, dass wir schuldig oder sogar Terroristen sind, wir wahrscheinlich wirklich viele sind, aber das ist nicht der Fall! Diejenigen, die Terror erzeugen, sind diejenigen, die Bomben aus Flugzeugen abwerfen, Bomben von Schiffen abwerfen, diejenigen die Antipersonenminen benutzen und ferngesteuerte Raketen abfeuern, Tausende von Menschen in Kriegen töten und als einziges Ziel das unendliches Horten von Macht und Ressourcen haben.

Wir haben das Militärkommando gewählt, weil es der insgeheime Anstifter der Operation der Staatsanwaltschaft ist, von der 45 Gefährten und Gefährtinnen sind, aber nicht nur deswegen, weil es der Puppenspieler ist, der die militärische Besetzung Sardiniens leitet.

IN SOLIDARITÄT MIT DEN VON DER REPRESSION BETROFFENEN
GEGEN DIE MILITÄRISCHE BESETZUNG SARDINIENS
FÜR DIE WIEDERAUFNAHME DER ANTIMILITARISTISCHEN KÄMPFE

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