(Oveja Negra, Argentinien) GEGEN DEN KAPITALISTISCHEN KRIEG!

Gefunden auf der anarchistischen Zeitung aus Argentinien Oveja Negra, Nummer 81 März 2022, die Übersetzung ist von uns

(Oveja Negra, Argentinien) GEGEN DEN KAPITALISTISCHEN KRIEG!

Kein Krieg ist leicht zu verstehen, keine „geopolitische“ Situation ist leicht zu begreifen. Noch weniger, wenn man davon ausgeht, dass es in der Welt keine sozialen Klassen gibt, sondern ausschließlich Länder, Anführer und politische Ideologien. So gibt es diejenigen, die Massaker und den Schrecken des Krieges unterstützen und rechtfertigen. Es sind diejenigen, die vergessen oder vergessen machen wollen, dass Kriege für Geld geführt werden. Wie die Gefährten in Russland derzeit betonen, stehen hinter dem Krieg nur die Interessen derjenigen, die die politische, ökonomische und militärische Macht innehaben: „Für uns, Arbeiter, Rentner, Studenten, bringt sie nur Leid, Blut und Tod. Die Bombardierung friedlicher Städte, die Bombardierungen, die Tötung von Menschen sind nicht zu rechtfertigen.“ (siehe Flugblatt)

Der Krieg macht den Schrecken einer auf Akkumulation und Profit basierenden Gesellschaft deutlich. Das ist kapitalistischer Frieden mit anderen Mitteln. Was in der Ukraine geschieht, reiht sich ein in die Kriege und Invasionen, über die leider nichts Neues mehr berichtet wird (Palästina, Jemen, Syrien) und in die Millionen von Toten durch Hunger, Elend, Arbeit, vermeidbare Krankheiten oder Selbstmord.

In Konfliktgebieten gibt es auch Todesfälle und Leiden aufgrund von Bombardierungen, Mangel an Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten, Unterkünften und Energie. Ebenso wie in den Flüchtlingslagern, in den Knästen und an der Front. Sie rekrutieren Proletarier aus verschiedenen Ländern, um sich gegenseitig für die Interessen ihrer Ausbeuter und Herrscher, für die Interessen der Bourgeoisie zu massakrieren! Sie inhaftieren diejenigen in Russland, die sich gegen den Krieg stellen und öffentlich und kollektiv dagegen demonstrieren. Sie militarisieren und erhöhen die Intensität der Arbeit, während sie die Anpassungen verschärfen. Das ist Krieg! Das sind die Kriege gegen das Proletariat!

Krieg ist die Sphäre der kontrollierten Zerstörung, der vorsätzlichen Katastrophe, der Verwaltung und Administration von Tod und Elend. Dieser Wettbewerb ist dem Kapital inhärent. Proletarier kämpfen, sterben und erleiden den Kriegszustand im Namen des einen oder anderen Blocks, obwohl wir Proletarier kein Vaterland und keine Nation zu verteidigen haben. Marx sagte: „Die Nationalität des Arbeiters ist nicht französisch, nicht englisch, nicht deutsch, sie ist die Arbeit, das freie Sklaventum, die Selbstverschacherung. Seine Regierung ist nicht französisch, nicht englisch, nicht deutsch, sie ist das Kapital. Seine heimatliche Luft ist nicht die französische, nicht die deutsche, nicht die englische Luft, sie ist die Fabrikluft. Der ihm gehörige Boden ist nicht der französische, nicht der englische, nicht der deutsche Boden, er ist einige Fuß unter der Erde1.

Dennoch gibt es diejenigen, die, entschlossen, einer kapitalistischen, d.h. mörderischen Seite anzugehören oder sich mit ihr zu identifizieren, den einen oder anderen Krieg, den einen oder anderen Angriff, den einen oder anderen Staat rechtfertigen. Ob sie nun mit ranzigen Argumenten dies rechtfertigen, ob sie nun stalinistisch oder liberal, faschistisch oder antifaschistisch oder gar antiimperialistisch sind, sie alle stützen sich auf die Grundlage von Ausbeutung und Unterdrückung: den Kapitalismus.

Natürlich gibt es Unterschiede, nur weil sie alle Scheiße sind, heißt das nicht, dass sie alle dieselbe Scheiße sind: Zelenski, Biden, Putin, NATO, ukrainische Neonazis, russische Neonazis. Die Anführer der Staaten, ihre Konflikte und Bündnisse, ihr Frieden und ihre Kriege, ihre Entwicklungen und Zerstörungen, ihre Wissenschaften und Religionen, ihre humanitäre Hilfe und Sicherheitskontrollen dienen alle nur einem Interesse: der Aufrechterhaltung der Herrschaft des sozialen Friedens, der nichts anderes ist als der Frieden der Friedhöfe.

Es gibt keine „guten“ oder „schlechten“ bourgeoisen Anführer, keine „guten“ oder „schlechten“ bourgeoisen Parteien, und es ergibt auch keinen Sinn, von „guten“ oder „schlechten“ Nationen oder Staaten zu sprechen. Gestern, heute und morgen liegt das Interesse der Bourgeoisie im Krieg gegen das Proletariat und wird es immer tun. Arbeit, Ausbeutung, Elend und Krieg sind die konkreten Formen dieses Interesses.

Im Krieg und im Frieden werden wir „nach den Interessen des Landes“ angepasst. Aber wie wir seit Jahrzehnten auf allen Kontinenten sagen: Der Feind ist auch „im eigenen Land“, es ist „unsere“ Bourgeoisie.

Die revolutionäre Kraft des Proletariats hängt von seiner Fähigkeit ab, gegen die verschiedenen bourgeoisen Fraktionen, gegen die verschiedenen Formen der Beherrschung durch das Kapital zu kämpfen. In diesem Sinne stehen die Revolutionäre angesichts jedes bourgeoisen Krieges in Solidarität mit ihren Gleichen (Gleichgesinnten) in anderen Regionen und erheben heute wie in der Vergangenheit eine internationalistische und revolutionäre Losung gegen den Krieg und werden dies auch immer tun. Kann sein dass diese Parolen heutzutage nicht die notwendige Kraft haben, um eine Massenpraxis des Proletariats zu sein, aber sie sind nichtsdestotrotz eine Richtung und eine Perspektive.

 

1A.d.Ü., Karl Marx, Über F. Lists Buch „Das nationale System der politischen Ökonomie“, (1845)

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