Mit Alfredo Cospito, mit seiner Idee, seiner Geschichte und den Praktiken, für die er angeklagt wird

Gefunden auf luchar contra el 41bis, die Übersetzung ist von uns.


Mit Alfredo Cospito, mit seiner Idee, seiner Geschichte und den Praktiken, für die er angeklagt wird

Am 19.11.22 veröffentlicht

Alfredo ist ein anarchistischer Gefährte, der für die Gambizzazione [in die Beine schiessen] des Generaldirektors von Ansaldo die Verantwortung übernahm: einer der Hauptverantwortlichen für die Atomkraft in Europa. Montag, 7. Mai 2012 in Genua, in seinem Kopf die Toten von Fukushima und in seinen Händen eine Waffe. Heute wie vor zehn Jahren ergreift Alfredo die Initiative, ohne zu delegieren und ohne Kompromisse zu machen; er tut es für sich und für uns alle, damit der Präzedenzfall von 41bis im Krieg des Staates gegen die Anarchistinnen und Anarchisten nicht geschaffen wird.

In diesen Tagen häufen sich, wie es normal und sogar notwendig ist, die Initiativen und Stellungnahmen, Alfredos Kampf wird zu einem Instrument für die Kritik an 41bis und am Knastsystem, für die Anprangerung der Funktionsweise des Justizsystems (kann man für ein Massaker verurteilt werden? kann man zu lebenslanger Haft verurteilt werden, auch wenn es keine Opfer gibt?).

Wir wissen, dass wir eine große Protestwelle durchführen müssen, wenn wir Alfredo retten wollen, und wir wissen, dass die demokratische Linke immer Surfer hervorgebracht hat, die es gewohnt waren, auf den Wellen zu reiten (A.d.Ü., gemeint sind ist der Opportunismus jener die parasitär sich allen Kämpfen anschließen). Mit diesen wenigen Zeilen wollen wir einfach das Offensichtliche feststellen. Wir sind gegen 41bis und gegen alle Knäste, das stimmt, aber vor allem sind wir auf der Seite von Alfredo, weil er ein Gefährte ist, der sein Leben der anarchistischen Idee gewidmet hat, die auch die unsere ist, weil wir an jenem herrlichen Morgen im Mai gerührt waren, weil wir denken, dass die Aktionen, derer er beschuldigt wird, die aufrichtigsten und die am wenigsten scharlatanische im ersehnten und wenig realisierten Aufbau einer Internationale in diesen Jahren sind.

Alfredo befindet sich nicht in 41bis, weil er ein Opfer von Ungerechtigkeit ist, sondern weil er ein Feind der einzigen Form von Gerechtigkeit ist, die in der Welt der kapitalistischen Privilegien und der staatlichen Herrschaft verwirklicht werden kann. Alfredo ist in 41bis, weil wir uns in einer Zeit befinden, in der der Krieg zum Protagonisten wird, in der Proletarier als Schlachtvieh benutzt werden, in der der Lebensstandard in die Höhe schießt (gestrige Nachrichten: die Inflation hat in Italien 12% erreicht) und während wir hungern, steigen die Gewinne der ENI um 300% und die neue Regierung hat viele Vertreter der Waffenlobby: in einer solchen Welt könnten immer mehr Proletarier beschließen, nicht zu delegieren und die Resignation zu beenden, indem sie zur direkten Aktion übergehen. Deshalb ist Alfredo in 41bis. Und um den Anarchismus von seiner Beteiligung am sozialen Krieg des Herbstes abzulenken. Zeigen wir ihnen, dass sie einen Fehler in ihren Berechnungen gemacht haben.

Aus diesem Grund sind wir solidarisch mit Alfredo Cospito, aus dem gleichen Grund wollen wir, dass Nadia Lioce, Roberto Morandi und Marco Mezzasalma aus dem 41bis rauskommen. Da die Tatsache, dass unsere Klasse in Italien eine bewaffnete Hypothese entwickelt hat, eine unauslöschliche historische Tatsache ist, werdet ihr nicht in der Lage sein, dieses „Trauma“ zu beseitigen, selbst wenn ihr das gesamte Proletariat in 41bis einsperrt.

Wir wollen alle Knäste zerstören, wir wollen, dass 41bis aufhört zu existieren. Mit Alfredo, Nadia, Roberto und Marco haben wir ein wenig mehr Hoffnung, dies zu erreichen.

Alfredo raus aus 41bis!

Gegen den Einsatz von 41bis gegen revolutionäre Gefangene!

Solidarität mit Juan Sorroche und Ivan Alocco, die zur Unterstützung von Alfredo in den Hungerstreik treten!

Die revolutionären Gefangenen zu vergessen bedeutet, den Krieg zu vergessen!

Für eine Welt ohne Knäste und ohne Privateigentum!

Anarchistinnen und Anarchisten in Foligno
29. Oktober 2022

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