GEGEN JEDE ZELLE, GEGEN JEDE UNTERDRÜCKUNG
Am Donnerstag den 08.02.18, gegen 23:30 Uhr, wurden in Saronno ein Gefährte und eine Gefährtin vor ihrer Wohnung von den Cops abgefangen. Die sechs Cops in Zivilkleidung legten den Gefährten sofort die Handschellen an. Im selben Moment, fragten die GefährtInnen die Cops was los sei. Die Antwort war: „Es gab einen Überfall und wir haben das Kennzeichen von diesem Auto“.
Als sie die Ausweise überprüft hatten, kamen die Cops zu den Entschluss, dass sie nicht das gefunden hatten wonach sie suchten. Nachdem sie die Handschellen wieder abgenommen hatten, hauten sie schnell wieder ab. Die Geschichte wegen einem Überfall stank unglaublich.
Eine halbe Stunde später, an der Haltestelle Milano Cardona, wurden vier GefährtInnen von einem Dutzend Cops festgenommen, auf einmal sprangen diese auf eine der Personen, versuchten diese fest zu halten und in Handschellen zu legen. Nach einigen Minuten Ärger, haben die Cops die Person ohne Informationen, über die Gründe der Verhaftung und wohin sie hingebracht werde, verhaftet.
Um fünf Uhr Morgens, tauchten die Cops in der Wohnung des Gefährten auf, um diese zu durchsuchen und erst dann wurde klar, dass dem Verhafteten „Körperverletzung, Aggression und Widerstand gegen die Autorität“ wegen den Ereignisse die am 31.12.17 in Turin stattfanden, vorgeworfen wurde:
„Der klassische Silvestergruß an die Gefangenen im Knast von Vallette war dieses mal etwas stimmungsvoller als sonst. Unter den, für das Ereignis, fast 60 versammelten Personen, dachte sich irgendwer sich selber zu erlauben die Cops mit Silvesterraketen zu befeuern. Diese griffen an und es wurden einige Gegenstände als Antwort geworfen und nachdem was in den Zeitungen gelesen werden kann, wurde eine Polizistin der Spurensicherung (wie immer mit einer Kamera in der Hand), von einer Flasche verletzt und befindet sich zur Erholung im Krankenhaus. Eine nicht übliche Szene, von der wir erhoffen dass sie den Gefangenen die an ihren Fenstern waren, ein Lächeln verschafft hat.“ (Aus Macerie)
Abgesehen was in Marcello geschehen ist, waren von der Operation fünf weitere GefährtInnen aus Turin betroffen, an denen Vorsichtsmaßnahmen angewandt wurden, wie „divieto di dimora“ (Verbot vom Verzug, das heißt, man darf in einer bestimmten Gegend nicht wohnen, z.B., eine Stadt oder eine Stadtviertel) und müssen sich auf der Bullenwache regelmäßig melden um zu unterschreiben.
Ein weiteres mal interessiert es uns nicht, ob die Anschuldigung wahr ist oder nicht, weil die Wahrheit der Gerichte ist nicht die unsere.
Dass was zählt ist, dass der Gruß beim Knast, so wie viele andere, ein Moment der Solidarität mit den Gefangenen war, sowie des Kampfes gegen jede Form des Einsperrens.
Was für uns wichtig ist, ist das wir weiterhin gegen die Knäste kämpfen werden, bis sie brennen, weil sie ein Teil einer Welt sind die uns unterdrückt, trennt und uns die Freiheit nimmt. Wir werden weiterhin die Cops hassen, weil sie jene sind die uns täglich im Knast, an den Grenzen, in den Kiezen versuchen zu unterdrücken, von einander trennen und uns die Freiheit nehmen.
Sie haben Cello mitgenommen und wir werden bis zur Entlassung getrennt sein, wir werden weiterhin die Kämpfe führen die uns für Jahre vereint haben.
Wir wissen wer wir sind und was wir wollen.
Freiheit für Cello. Freiheit für alle. Solidarität mit Pise, Julio, Quara, Salvatore und Paolo.
Um dem Gefährten zu schreiben:
Marcello Ruvidotti,
casa circondariale Lorusso e Cutugno,
via Maria Adelaide Aglietta 35,
10149 Torino